PFAS im Trinkwasser: Auswirkungen auf Gesundheit und aktuelle Grenzwerte
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind langlebige Industriechemikalien, die sich weltweit in Umwelt und Trinkwasser anreichern. Sie werden wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in zahlreichen Produkten eingesetzt und gelten als sogenannte „Ewigkeitschemikalien“, da sie kaum abgebaut werden 4,5.
PFAS-Belastung im Trinkwasser
Untersuchungen zeigen, dass fast alle getesteten Leitungs- und Mineralwässer in Deutschland mindestens einen PFAS-Stoff enthalten. Besonders häufig wurde Trifluoressigsäure nachgewiesen, aber auch andere PFAS wie Melamin und Benzotriazole wurden gefunden. Die gemessenen Konzentrationen lagen meist zwischen 50 und 1100 ng/L, was unter den aktuellen gesundheitlichen Leitwerten liegt 4. Dennoch ist die Belastung ein wachsendes Problem, da PFAS sich in der Umwelt und im menschlichen Körper anreichern.
Gesundheitliche Risiken
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stehen bestimmte PFAS in Verdacht, die Leber, das Immun- und Hormonsystem zu schädigen, den Cholesterinspiegel zu erhöhen und die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen 5,6,8,9. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewertet PFOA als krebserregend und PFOS als möglicherweise krebserregend für den Menschen 7,8. Besonders besorgniserregend sind die vier PFAS-Verbindungen, die am häufigsten im menschlichen Blut nachgewiesen werden:
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PFOA (Perfluoroctansäure)
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PFOS (Perfluoroctansulfonsäure)
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PFNA (Perfluornonansäure)
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PFHxS (Perfluorhexansulfonsäure)
Diese Stoffe werden mit erhöhten Blutfettwerten, Leberschäden, Entwicklungsstörungen bei Kindern, Störungen des Immunsystems und einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht 6,7,8,9.
Neue Grenzwerte und Regulierungen
Um die Bevölkerung besser zu schützen, wurden mit der neuen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und der Umsetzung der EU-Trinkwasserrichtlinie in Deutschland strengere Grenzwerte eingeführt. Ab 2026 gilt ein Grenzwert von 100 ng/L für die Summe von 20 PFAS (PFAS-20) und ein noch niedrigerer Grenzwert von 20 ng/L für die Summe der vier besonders problematischen PFAS (PFAS-4: PFOA, PFNA, PFHxS, PFOS) 4.
Schutzmöglichkeiten: Umkehrosmoseanlagen
Herkömmliche Wasserfilter reichen meist nicht aus, um PFAS zuverlässig zu entfernen. Umkehrosmoseanlagen sind aktuell die effektivste Methode, um PFAS – einschließlich der besonders problematischen Verbindungen – aus dem Trinkwasser zu filtern. Sie können mehr als 90 % der PFAS zurückhalten und bieten so einen wirksamen Schutz für die eigene Gesundheit.
Quellen:
- https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-und-bdew-pfas-belastunghersteller-sollen-zahlen/
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/ewigkeitschemikalien-pfas-wosie-stecken-warum-sie-problematisch-sind-81811
- https://www.bfr.bund.de/de/publication/perfluorierte_und_polyfluorierte_alkylsubstanzen_auf_dem_pru efstand-189618.html
- https://www.ages.at/mensch/ernaehrung-lebensmittel/rueckstaende-kontaminanten-von-a-bis-z/per-u nd-polyfluorierte-alkylverbindungen-pfas?sword_list[0=immune&cHash=194c1505c9808aba061c29f9 4c0d08e0
- https://www.bfr.bund.de/cm/343/gekommen-um-zu-bleiben-per-und-polyfluorierte-alkylsubstanzenpfas-in-lebensmitteln-und-der-umwelt.pdf
- https://www.quarks.de/umwelt/wie-gefaehrlich-sind-pfas-fuer-dich/